Aktueller Stand beim Kelag-Projekt Kraftwerk Kolbnitz

Im Dezember 2022 hat die Kelag mit der Projektentwicklung für das Kraftwerk Kolbnitz begonnen. Mit diesem Kraftwerk sollen der Wasserschwall aus dem Kraftwerk Außerfragant und ein Teil aus dem Kraftwerk Gößnitz gefasst, durch einen Stollen bis in die Nähe des Ausgleichsbeckens Rottau geleitet und dort zur Stromerzeugung genutzt werden.

Mit diesem Projekt verfolgt die Kelag drei Ziele:

• Ökologische Verbesserung der Möll: Lösung der Schwall-Sunk-Thematik
• Beitrag zur Energiewende: Strom aus Wasserkraft für 30.000 Haushalte
• Beitrag zur regionalen Wertschöpfung: Rund 200 Millionen Euro Investitionssumme

Experten arbeiten an der Baugrunderkundung und der wasserwirtschaftlichen Beweissicherung für die Umweltverträglichkeitserklärung
Während der Vegetationsperiode haben Experten im Projektgebiet den ökologischen Ist-Zustand erhoben. Im Hinblick auf den Wasserhaushalt im Projektgebiet sind bereits mehrere Messdurchgänge abgeschlossen worden, dazu gehören auch die Ist-Zustände bei Quellen und Brunnen.

Weil das Vorhaben weitgehend unterirdisch errichtet werden soll, ist es notwendig, den Untergrund zu erkunden. Dafür wurden Kartierungen und geophysikalische Messungen an der Oberfläche durchgeführt. Erste Bohrungen und Schürfe im Talbodenbereich sind in den Wintermonaten 2023/2024 geplant. Diese Bohrungen haben einen Durchmesser von ca. 10 cm und reichen in Tiefen von 10 m bis 20 m.

Weitere Bohrungen im Bereich der geplanten Stollenachse sind behördlich bewilligt und sollen im Jahr 2024 durchgeführt werden.

Auf diesen Grundlagen aufbauend beginnt die technische Planung mit der Prüfung verschiedener Varianten für die Errichtung des geplanten Stollens. Die Kelag hat sich das Ziel gesetzt, die Umweltverträglichkeitserklärung im Jahr 2024 abzuschließen und das Projekt zur Umweltverträglichkeitsprüfung einzureichen. Wenn dieses umfassende Genehmigungsverfahren rasch durchgeführt wird, kann mit dem Bau des Kraftwerkes im Jahr 2026 begonnen werden.

Auswirkungen der Schwall-Sunk-Sanierung
Das Projekt Kraftwerk Kolbnitz - Schwallausgleichskraftwerk würde, neben seinem Beitrag zur Energieversorgung, zu einer ökologischen Verbesserung der Möll auf 21 km freier Fließstrecke führen. Auch zum Hochwasserschutz würde das Projekt einen Beitrag leisten.

Durch die Vergleichmäßigung der Wasserführung sollen die Uferbereiche zugänglicher und die Möll erlebbarer werden, Vorteile ergeben sich auch für die Fischerei. Für den Raftingsport hingegen ergeben sich Nachteile, weil in Zukunft die Schwallwellen auf der Möll fehlen werden.

Im Sinne der nachhaltigen Attraktivierung der Möll und ihrer Uferbereiche durch das Projekt führt die Kelag Gespräche mit den Vertretern des Tourismus, den Standortgemeinden und betroffenen Stakeholdern.

Die Kelag wird voraussichtlich rund 200 Millionen Euro in das Kraftwerk Kolbnitz investieren. Mit dem Schwallausgleichskraftwerk Kolbnitz gelingt es, die Schwall-Sunk-Thematik an der Möll zu lösen und den ökologischen Zustand des Flusses im Abschnitt zwischen Außerfragant und Rottau zu verbessern. Das Kraftwerk Kolbnitz ist Teil der Energiewende in Kärnten, es wird Strom aus Wasserkraft für 30.000 Haushalte erzeugen. Der Bau und der Betrieb dieses Kraftwerkes werden einen erheblichen Beitrag zur Wertschöpfung in Kärnten, vor allem im Mölltal, leisten.