Gemeinde-Info

Gemeinde Reißeck

Fläche: 139,78 km²
Katastralgemeinden: Kolbnitz, Zandlach, Penk, Teuchl
Ortschaften: Gappen, Hattelberg, Litzldorf, Mitterberg, Moos, Napplach, Oberkolbnitz, Penk, Polan, Preisdorf, Rottau, Sandbichl, Teuchl, Tratten, Unterkolbnitz, Zandlach, Zwenberg

Seehöhe: 600-2.965 m
Einwohner: 2.289 (VZ 2011)

Wappen

Wappen- und Fahnenverleihungsurkunde: 18. Jänner 1968 - Neuverleihung per Bescheid vom 19. November 1973
Aussteller: Landesregierung/Landeshauptmann Hans Sima
Entwurf: Karl Dinklage/Alexander Exax
Graphik: Alexander Exax
Beschreibung: Gespaltener Schild; vorn in Grün auf silbernem Berg ein goldener Herkules mit Löwenhaut und Keule, hinten in Gold ein halbes rotes Peltonrad am Spalt.
Fahne: Rot-Gelb-Grün mit eingearbeitetem Wappen

Bereits mit Bescheid des Amtes der Kärntner Landesregierung vom 18. Jänner 1968 wurde der früheren Gemeinde Kolbnitz das Recht zur Führung eines Wappens und einer Fahne verliehen. Dieses Recht ist zufolge Bescheid vom 19. November 1973 auf die Gemeinde Reißeck übergegangen. Das Wappen ist als gespaltener Schild ausgebildet und zeigt in der linken Hälfte in grün auf silbernem Berg einen goldenen Herkules mit Löwenhaut und Keule. Rechts ist ein halbes Peltonrad in roter Farbe auf goldenem Hintergrund zu sehen. In der etwas ungewohnten Sprache der Wappenkundler (Heraldiker) wird links als vorne und rechts als hinten bezeichnet. Die Fahne zeigt die Farben Rot-Gelb-Grün mit eingearbeitetem Wappen.

Im Wappen verbinden sich auf harmonische Weise die Symbole der Vergangenheit mit jenen der Gegenwart. So steht die Abbildung des römischen Halbgottes Herkules, für eine glorreiche vergangene Epoche, in der ein Römertempel auf der Spitze des Danielsberges gestanden sein soll, während das Peltonrad als Sinnbild der heute vorherrschenden Elektrizitätswirtschaft angesehen werden muss. Das halbe Turbinenrad steht für jenen Wirtschaftszweig, der seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts Ortsbild, Beschäftigungs- politik und Siedlungsentwicklung in der Gemeinde entscheidend geprägt hat.

 

Geschichte

Die Gemeinde Reißeck liegt im unteren Mölltal, am Fuße des Danielsberges. Im Norden wird sie von der Reißeckgruppe und im Süden von der Kreuzeckgruppe umrahmt. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 139,79 km², die sich auf 4 Katastralgemeinden verteilt, und umfasst 17 Ortschaften mit insgesamt 2.289 Einwohnern (Volkszählung 2011).

Die Geschichte des Mölltales ist bis ins 18. Jahrhundert eng mit dem Bergbau verbunden. Es ist daher anzunehmen, dass bereits die illyrischen Veneter, die um 1000 v. Chr. nachweisbar sind, im Tauerngebiet nach Eisen suchten. Um 500 v. Chr. besiedelten die Kelten das Gebiet und schürften nach Gold, Silber und Eisen (Keltensiedlung „Eliomonte“ am Fuße des Danielsberges, Tempel auf dem Danielsberg). 15 v. Chr. besetzten die Römer das Gebiet und hinterließen ihre Spuren, z.B. die Römerstraße über Oberkolbnitz – Preisdorf – Penk sowie Überreste eines Herkulestempels auf dem Danielsberg.

Die Römersiedlung am Danielsberg trug den Namen „Colomunitio“, bestehend aus „Colo“ (Hügel) und „munitio“ (abgesichert, verstärkt, befestigt). Aus dem Namen wurde Cholomunze (1124) und schließlich Kolbnitz (Dr. Otto Kronsteiner, Institut für Slawistik, Salzburg).
Eine Besonderheit der Gemeinde Reißeck ist der Danielsberg. Seine kegelförmige Erhebung (962 m Seehöhe) ist weithin sichtbar. Wegen seiner landschaftlichen Einzigartigkeit wurde der gesamte Bergkegel bereits im Jahre 1964 zum Landschaftsschutzgebiet erklärt.

1876 wurden die Steuergemeinden Kolbnitz und Mühldorf von der Ortsgemeinde Obervellach abgetrennt und zur Gemeinde Kolbnitz zusammengefasst. 1913 wurde die Gemeinde in die Gemeinden Kolbnitz und Mühldorf geteilt. Mit Wirksamwerden des Gemeindestruktur- Verbesserungsgesetzes 1972 wurden die Gemeinden Kolbnitz, Penk und Mühldorf ab 01.01.1973 zur Gemeinde Reißeck zusammengeschlossen. Mit 01.01.1992 erfolgte jedoch eine neuerliche Trennung, der Gemeindeteil Mühldorf wurde wieder selbständig!

Große Bedeutung kommt in der Gemeinde Reißeck der Elektrizitätswirtschaft zu. Der Bau des Speicherkraftwerkes Reißeck-Kreuzeck in den Jahren 1950 bis 1961 gehört ebenso wie Kaprun zu den Pionierbauten im österreichischen Kraftwerksbau. In rund 2300 – 2400 m Seehöhe wird in natürlichen Karseen das Wasser gespeichert und in einer 4234,5 m langen Druckrohrleitung mit einer eine Fallhöhe von 1772,5 m abgeleitet wird. Diese erzeugt einen Druck von  etwa 177 bar. Dieser Höhenunterschied gehört zu den größten der Welt, er belegt Platz 2 hinter dem Rekordkraftwerk Bieudron im Wallis (1883 m). Derzeit erweitert der VERBUND  mit dem neuen Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II die Kärntner Kraftwerkssysteme Malta und Reißeck zu einer der stärksten Wasserkraftwerksgruppen Europas.

 

 

Wappen der Gemeinde Reißeck